07.11.19
19 Uhr
Café Kabale
Film und Gespräch mit der Produzentin
(Für alle offen)
In Kooperation mit dem VNB
Seit 1871 steht der § 218 im deutschen Strafgesetzbuch. Kurz nach der Proklamation des deutschen Nationalstaats wurde auch das Reichsstrafgesetzbuch verkündet, das bis heute – mittlerweile als Strafgesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland – Geltung hat. § 218 bestimmt die Lebensrealität von Frauen*, die ungewollt oder ungeplant schwanger sind und kein Kind austragen wollen.
Je nach spezifischer Ausführung des Gesetzes, Lage der politischen Kämpfe gegen das Gesetz und dem ökonomischen und ideologischen Stand der Gesellschaft fällt diese Realität zu verschiedenen historischen Zeiten verschieden aus. In Interviews und literarischen Texten erzählt der Film vom Erleben des Schwangerschaftsabbruchs.
Die Erfahrungen unterscheiden sich nicht nur dem Jahr oder dem Jahrzehnt nach, sondern sind je nach Erzählerin ganz verschieden. Allem Erleben gemein ist: dem Wissen, was in der eigenen, historisch-spezifischen und persönlich-erlebten Situation das Richtige ist, steht ein Paragraph gegenüber. In großer Ruhe wird hier von dem, was tabuisiert war und ist, offen erzählt: der Abtreibung.